Eifel und Hohes Venn: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 25. April 2013, 23:18 Uhr

Stefan Peters 2007

Hohes Venn
Reinartzhof
Getzbachtal
Hohes Venn
Burg Reinhardstein
Eifel
Xhoffraix
Hohes Venn

Einstimmung

Eifel und Venn liegen in direkter Nachbarschaft zueinander, die Eifel in Deutschland und das Hohe Venn in Belgien.

Das Venn ist eine moderat gehügelte Hochmoorlandschaft mit rostbraunen Bächen, weiten Moor- und Heideflächen sowie in den Randbereichen ausgedehnten Nadel- und Laubwäldern. Mit seiner Lage zwischen zwei Ländern war es historisch gesehen ein Riegel zwischen Regionen, der den Austausch hemmte - niemand zog gern über's Venn, denn dort war es gefährlich, neben Wegelagerern drohten Wetterumschwünge mit plötzlichem Nebel oder Schnee, Verlaufen in den strukturarmen Freiflächen und das Versinken im morastigen Untergrund. In seinen Randbereichen haben sich kleinere Dörfer und mit Eupen und Malmedy auch Städtchen angesiedelt, deren Feldsteinhäuser der Landschaft einen bäuerlichen Charme geben.

Die benachbarte Eifel ist wie das Venn ein Mittelgebirge, mit ausgedehnten Laub- und Nadelwäldern und zahlreichen eng eingeschnittenen, geschwungenen Bach- und Flußtälern. Feldsteinhäuser und Fachwerkhäuser dominieren die Dorfarchitektur.

Zielgruppe

Beide Gebiete lassen sich hervorragend für Fahrten nutzen. Von der Wochenendfahrt bis zur einwöchigen Tour ist alles möglich. Jüngere Sippen können sich und ihre Fahrtenlust zum erstem Mal erproben und in die Natur eintauchen, ohne sich weit von der Zivilisation zu entfernen.

Wer länger unterwegs sein möchte, kann auch Strecken wählen, die die Dörfer auslassen, abenteuerlicher und länger sind und somit auch den Ansprüchen älterer Fahrtengruppen entsprechen. V.a. im südlichen Hohen Venn kommt in den französischsprachigen Gemeinden echtes Auslandsgefühl auf.

Anreise

Als Startpunkte mit der Eisenbahn kommen die Bahnhöfe Kall, Nettersheim oder Blankenheim Wald an der Strecke Köln-Gerolstein in Betracht. Auf belgischer Seite ist Eupen an der Strecke Aachen-Lüttich der sinnvollste Startpunkt. Zugverbindungen von der Fahrplanauskunft der Deutschen Bahn AG.

Sinnvoll ist die Weiterfahrt mit einem Bus in eines der kleineren Eifeldörfer bzw. hinauf ins Venn, um die Tour von dort aus zu beginnen. Startpunkte und zugleich Bushaltepunkte für eine Eifel- oder Vennwanderung könnten sein:

Belgien: Jalhay, Xhoffraix, Malmedy, Bütgenbach (alle im Süden des Venns gelegen), Signal de Botrange, Haus Ternell (beide mitten im Venn), Kelmis (Nordrand des Venns).

Deutschland (von Süden nach Norden): Schmidtheim, Hellenthal, Schleiden, Monschau, Röttgen, Konzen.

Verkehrsverbindungen in der Eifel und im Hohen Venn

Innerhalb der Gebiete bestehen Busverbindungen. Für Belgien habe ich keine Internetquelle. Für Deutschland kann ich die Fahrplanauskunft der Deutschen Bahn AG empfehlen. Wandern, Radfahren, Skilanglauf

Beide Teilregionen sind voller markierter und nicht markierter Wanderwege und ein echtes Wanderparadies! Vor allem eine Vennwanderung über Holzstege und über die butterweichen Wiesen der moornahen Gegenden ist ein tolles Erlebnis.

Im Naturpark Hohes Venn sind die zahreichen Wegeverbote zu beachten, mit denen das Moor geschützt werden soll. Die Wanderkarte (s.u.) berücksichtigt diese Verbote.

Auch mit dem Fahrrad lassen sich wunderschöne Touren gestalten. Zahlreiche Forstwege, im Hohen Venn zum Teil sogar asphaltiert.

Im Winter werden im Hohen Venn einige Langlaufloipen präpariert, die gegen Gebühr genutzt werden können.

Offenes Feuer

Holz ist genügend vorhanden. Im Naturpark Hohes Venn ist es ebenso verboten wie im Nationalpark Eifel. Nahe der Moorflächen sollte auf Feuer unbedingt verzichtet werden, weil insbesondere trockener Torfboden hochentzündlich ist.

Trinkwasser

Eifel und Hohes Venn sind sehr wasserreich und die Wasserversorgungs somit kein Problem.

Zelten

Im Naturpark Hohes Venn-Eifel und im Nationalpark Eifel ist wildes Zelten verboten. Wegen der geringen Besiedlungsdichte dürfte es damit allerdings wenig Schwierigkeiten geben.

Die Eifel verfügt über zahlreiche Campingplätze und sieben Jugendherbergen. Auf belgischer Seite gibt es Jugendherberge in Malmedy und Eupen sowie einen Campingplatz in Eupen, die für Venntouren günstig gelegen sind.

Camping an der Hill Eupen (unkomplizierte Platzleitung, einfach hinfahren und Zelt aufbauen), Hütte 46, 4700 EUPEN

Lebensmittel

Größere Dörfer in Deutschlan und in Belgien verfügen über Supermärkte, die montags bis freitags bis 20.00h und samstags mindestens bis 16.00h geöffnet sind. Sonntags sind die Läden beiderseits der Grenze geschlossen. Im kaum besiedelten Hohen Venn lohnt sich eine gute Einkaufsplanung, da es vorkommen kann, dass ihr dort 2-3 Tage keine Dörfer seht.

Landkarten

Eifel

Die topografische Karte "Eifel" des Landesvermessungsamts NRW im Maßstab 1:50.000 lässt keine Wünsche offen. Da nicht alle dort markierten Forstwege gepflegt werden, ist es sinnvoll, sich insbesondere bei kleinen Pfaden ausschließlich an markierten Wegen zu orientieren. Für das Hohe Venn ist die Karte wegen zahlloser Fehler nicht verwendbar.

Die Karte ist in großen nordrhein-westfälischen Buchhandlungen und in den Dörfern vor Ort erhältlich.

Hohes Venn

Die topografischen Karten des Belgischen Geografischen Instituts im Maßstab 1:25.000 sind die Karten der Wahl. Anders als die deutschen Karten geben sie die durch die Unterschutzstellung veränderten Wegerechte richtig dar. Geeignete Kartenblätter zum Preis von je 7€ sind:

  • Hohes Venn
  • Rund um den See von Bütgenbach (enthält Südausläufer des Hohen Venns)
  • St. Vither Land & oberes Ameltal

Die Karten sind in den Eupener Buchhandlungen und in den Naturparkzentren Ternell und Botrange erhältlich.

Sprache

Neben der Eifel gibt es auch in Belgien deutschsprachige Gebiete. Im nördlichen Venn um Eupen, Kelmis und das Haus Ternell ist auch heute noch Deutsch Muttersprache, während das südliche Venn um Malmedy und das Signal de Botrange französischsprachig ist.

In den meisten französischsprachigen Orten kommt man aber auch mit Deutsch weiter.

Klima und beste Reisezeit

Das Klima entspricht dem in Deutschland bekannten Wetter mit regnerischem Herbst, Wintermonaten mit vereinzeltem Schneefall und kühlen Frühjahren. Der Sommer ist angenehm warm und nicht zu heiß.

Im Hohen Venn herrscht ein rauheres Klima als in der Umgebung, ist kühler als in der Umgebung und regnerischer. Es regnet statistisch gesehen häufiger als jeden zweiten Tag, so dass Regenbekleidung ein Muß ist. Bei Regen und Nebel bekommt das Venn einen ganz besonderen Charme.

Im Frühjahr ist besonders die Narzissenblüte in den Wiesentälern der Eifel einen Besuch wert.

Im Herbst verfärben sich die weiten Wiesen- und Heideflächen im Hohen Venn rötlich. Das "brennende Venn" zu besuchen, ist ein wunderschönes Erlebnis.

Preisniveau

Das Preisniveau in Deutschland und Belgien ist weitgehend identisch. Belgische Campingplätze und Jugendherbergen sind bis zu 30% preisgünstiger als ihre deutschen Nachbarn. Die Preise für Lebensmittel sind den deutschen ähnlich. Für's Essengehen muss in Belgien deutlich tiefer in die Tasche gegriffen werden als in Deutschland.

Reisetipps

Haus Ternell und Signal de Botrange

Das Venn war zu groß, um es an einem Tag zu Fuß zu durchqueren. Also entstanden in seiner Mitte in größter Einsamkeit Herbergen, die sich bis heute als Forsthäuser, Ausflugscafés oder Informationszentren erhalten haben.

Haus Ternell ist das deutschsprachige Venn-Informationszentrum mit kleiner Ausstellung und Café. In direkter Nachbarschaft befinden sich Moorflächen und Wanderwege z.Z. auf Holzstegen.

Signal de Botrange ist das französischsprachige Venn-Informationstentrum mit einer deutlich größeren, interessanten Ausstellung über die Entwicklung des Moors im Laufe der Jahrhunderte. Zugleich ist Signal de Botrange der höchste Punkt Belgiens. In seiner unmittelbaren Umgebung gibt es große und kleine Rundwege mit vielen Holzstegen über schwarz schimmerndes Moorwasser.

Eupen und das Getzbachtal

Eupen ist die "Hauptstadt" der deutschsprachigen Gemeinschaft in Belgien und um ein touristisch und kulturell gutes Image bemüht. Zahlreiche kleine Parks und steinerne Stadthäuser von Tuchfabrikanten des 18. Jahrhunderts machen einen Stadtbummel landschaftlich und architektonisch interessant. Neben den Stadthäusern Eupen kann zudem zahlreiche kleine Lädchen, Cafés und ungewöhnlich viele hochwertige Restaurants aufbieten.

In der Eupener Unterstadt, dem Arbeiterviertel, bildet die Zeilenbebauung rund um den Marktplatz ein schönes Bild für's Auge.

Ein Freibad in 1950er-Jahre-Architektur liegt direkt neben dem Campingplatz.

Lohnend ist das Schokoladenmuseum der Chocolaterie Jaques im Eupener Gewerbebezirk, http://www.chocojacques.be

Alles in allem eine hübsche Stadt für einen Bummel oder einen Wochenendaufenthalt.

Von Eupen aus schlängelt sich das steindurchsetzte Getzbachtal durch Laubwald über 20km ins Venn hinauf. Was zu Fuß etwas weit ist, macht mit dem Fahrrad Spaß zu befahren.

Eupen hat gute kostenlose Infoliteratur, die im Fremdenverkehrsbüro erhältlich ist, Marktplatz 7, B-4700 Eupen, Tel.: +32 (0)87/55 34 50, http://www.eupen.be

Wollmuseum Verviers

Das Land westlich des Hohen Venns profitierte jahrhundertelang vom Wasserreichtum, der vom Hohen Venn nach Eupen, Verviers, Spa und in andere Orte floss. Zahlreiche Mühlen, Tuchwebereien und Tuchkaufleute siedelten sich an. Das "Museum der Wolle und der Mode" in Verviers, für das es einen deutschen Audioguide gibt, verschafft einen Einblick in Aufstieg und Niedergang dieses Industriezweigs.

siehe auch: Wollmuseum Verviers, http://www.verviersima.be

Burgen: Reinhardstein, Reifferscheid, Wildenburg, Blankenheim, Eyneburg

Eifel und Venn können noch heute mit zahlreichen schönen Burgen für sich werben, alle aus grauem Feldstein errichtet, der auch die Dorf- und Stadthäuser prägt. Ein kleiner Bummel über den Burghof lockert die Wanderungen auf. Oft bietet sich vom Türmen oder Burhöfen eine tolle Aussicht in die Umgebung.

Talsperren: Gileppetalsperre, Wesertalsperre, Oleftalsperre

Überall ist im Venn und und in der Eifel Wasser zu sehen. Deshalb wurden zahlreiche Bäche aufgestaut, um sich Talsperren für die Trinkwasser- und Energiegewinnung zunutze zu machen. Die Talsperren betten sich nicht nur malerisch in die Waldlandschaft ein, ihre Betriebswege sind oft auch tolle Fahrradstrecken.

Limbourg - die Wiege des Herzogtums Limburg

Auf einem schmalen, langezogenen Bergrücken oberhalb der Straße zwischen Eupen und Verviers liegt das malerische Altstädtchen Limbourg, nach dem das niederländische Herzogtum Limburg benannt ist. Neubauten gibt es wegen aus topografischen Gründen gar nicht, alle Häuser zeigen sich im typisch belgischen grauen Feldstein. Ein absoluter Augenschmaus.

Leider ist die Homepage nicht so gelungen: http://www.ville-limbourg.be