Naturpark Meißner-Kaufunger Wald: Unterschied zwischen den Versionen

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Die von Laubwäldern umgebene Burg Ludwigstein liegt im Naturpark. Bekannt wurde das von Bächen durchzogene Mittelgebirge durch die Brüder Grimm, die einen Teil ihrer Märchen hier zusammentrugen. Die Siedlungen sind durch Fachwerkarchitektur bestimmt, die vereinzelt mit Elementen der sog. Weserrenaissance durchsetzt ist.  
 
Die von Laubwäldern umgebene Burg Ludwigstein liegt im Naturpark. Bekannt wurde das von Bächen durchzogene Mittelgebirge durch die Brüder Grimm, die einen Teil ihrer Märchen hier zusammentrugen. Die Siedlungen sind durch Fachwerkarchitektur bestimmt, die vereinzelt mit Elementen der sog. Weserrenaissance durchsetzt ist.  
  
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* [http://www.fotolicht.com/fotoreviere/meissner.html Naturfotos aus dem Naturpark Meißner-Kaufunger Wald]
 
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Aktuelle Version vom 20. Februar 2017, 00:17 Uhr

Der Naturpark Meißner-Kaufunger Wald wurde 1962 eingerichtet und liegt in Nordhessen, östlich von Kassel. Der Naturpark umfasst unter anderem Bereiche des Kaufunger Walds, der Söhre und des Hohen Meißners. Sein Gebiet erstreckt sich vom östlichen Stadtrand von Kassel in Richtung Osten bis zum westlichen Werraufer bei Bad Sooden-Allendorf. Außerdem dehnt sich die Fläche des Naturparks von Waldkappel im Südosten und Dörnhagen im Südwesten bis nach Witzenhausen im Norden aus. Ein nördlicher Ausläufer reicht bis fast nach Hedemünden; seine Nordwestgrenze stößt direkt an den Naturpark Münden.

Die von Laubwäldern umgebene Burg Ludwigstein liegt im Naturpark. Bekannt wurde das von Bächen durchzogene Mittelgebirge durch die Brüder Grimm, die einen Teil ihrer Märchen hier zusammentrugen. Die Siedlungen sind durch Fachwerkarchitektur bestimmt, die vereinzelt mit Elementen der sog. Weserrenaissance durchsetzt ist.

Östlich der Werra, in Thüringen, schließt sich der Naturpark Eichsfeld-Hainich-Werratal und nördlich, in Niedersachsen, der Naturpark Münden nahtlos an.

Einstimmung

Der „König der nordhessischen Berge“ ist mit seiner höchsten Erhebung, der Kasseler Kuppe, 753 m hoch. Die schönste Aussicht hat man allerdings von der 720 m hohen Kalbe. Die frühere Bezeichnung „Wissener“, was soviel bedeutet wie weißer Berg, weist auf das raue Klima hin, das am Meißner herrscht.

Damit im Zusammenhang steht auch das von den Gebrüdern Grimm überlieferte Märchen von Frau Holle, die auf dem Meißner verortet wird und dort die Kissen schüttelt, dass der Schnee fällt. Ein zentraler Ort des Frau Holle-Kultes ist der Frau Holle-Teich, der bodenlos sein soll und den Zugang zum Reich der Frau Holle markiert, die dort in vorchristlicher Zeit als Göttin gewirkt hat.

Das Leben am Meißner war in früheren Jahrhunderten eher karg. Die Bauern betrieben eine Art Almwirtschaft. Ein leidliches Einkommen sicherte vielen Familien der Bergbau, der sowohl über als auch unter Tage betrieben wurde. Abgebaut wurde seit dem 16. Jh. Braunkohle, die u. a. zum Salzsieden nach Bad Sooden verbracht wurde. Der Braunkohleabbau am Meißner ist der älteste in Deutschland, und der Friedrichsstollen führt als längster Stollen (900 m) quer durch den gesamten Berg. Ein Braunkohlevorkommen, das versehentlich in Brand geriet, brennt unter der sog. Stinksteinwand seit 300 Jahren. Kupfer und Schwerspat wurden ausschließlich unter Tage abgebaut. Der umfangreiche oberirdische Abbau von Basalt wurde bis 2003 betrieben.

Für die Jugendbewegung spielt der Meißner eine zentrale Rolle. Vom 11. bis zum 13. Oktober 1913 fand hier mit rund 3.000 Teilnehmern als Protestveranstaltung der Jugend gegen die Enge des Kaiserreichs der Freideutsche Jugendtag statt, der mit der Verabschiedung der sog. Meißnerformel einherging: „Die Freideutsche Jugend will nach eigener Bestimmung, vor eigener Verantwortung und in innerer Wahrhaftigkeit ihr Leben gestalten.“ Erst seit diesem Tag trägt der Meißner den Beinamen Hoher Meißner.

Fahrtengebiet für...

Anreise

Ein guter Startpunkt für die Entdeckung der Region ist die Jugendburg Ludwigstein, die sich durch ihre verkehrsgünstige Lage und von allen Seiten gut erreichbar ist. Von drei Naturparken umgeben ist die Burg in ein dichtes Netz von Wanderwegen eingebunden.

Bei der Anfahrt mit der Bahn sind die nächsten ICE-Bahnhöfe Göttingen und Kassel. Die Regionalbahn, die zwischen Göttingen und Kassel verkehrt, hält in Witzenhausen Nord. Von dort aus fährt der Linienbus 220 des Nordhessischen Verkehrsverbunds in Richtung Eschwege bis zum Halt Ludwigstein, Witzenhausen.

Der Fußweg hinauf zur Burg dauert etwa 15 min.. Von Witzenhausen besteht auch die Möglichkeit, mit dem Taxi zur Burg zu fahren (ca. 15 €) oder über das Burgbüro den Burgbus zu bestellen (8 Sitzplätze, 15 €).

Die Anfahrt mit Reisebus oder PKW erfolgt über die A7 (Abfahrt Hann. Münden - Hedemünden) bzw. die A38 (Abfahrt Friedland). Friedland ist die der Burg am nächsten gelegene Autobahnausfahrt (Fahrzeit ca. 15 min.). Aus Richtung Südosten kann bei Herleshausen von der A4 zunächst auf die B400 abgefahren werden (Abfahrt Wommen, Fahrzeit ca. 60 min.). Burg Ludwigstein liegt unmittelbar an der B27 zwischen Witzenhausen (8 km) und Bad Sooden-Allendorf (11 km). Kostenlose Gästeparkplätze für Bus und PKW sind unmittelbar an der Burg vorhanden.

Die Anfahrt mit dem Rad erfolgt auf dem Werratalradweg. Dabei wird die Werra am günstigsten auf der Straßenbrücke (B27) zwischen Werleshausen und Unterrieden überquert und gleich danach nach rechts (Richtung Wendershausen) abgebogen. Am Bushaltepunkt Ludwigstein führt der Wanderweg linker Hand zur Burg hinauf.

Bei der Anfahrt mit dem Boot befindet sich der nächste Bootsanleger in Werleshausen (km 59,8). Nach Absprache können die Boote auf einem umzäunten Grundstück in Werleshausen gelagert werden. Der Fußweg vom Anleger hinauf zur Burg dauert 15 min..

Wandern

Zelten

Feuer

Wasser

Landkarten

Tourentipps

Der Schneehagenweg, der an der Burg Ludwigstein beginnt, ist mit LM markiert und führt durch Eichen-/Buchenwälder, Wiesen und Wacholderflächen bis hinauf zum Hohen Meißner. Er ist nach Christian (Christel) Schneehagen, dem Organisator des Freideutschen Jugendtages benannt. Der Weg ist insgesamt 17 km lang und steigt um etwa 400 Höhenmeter an. Er folgt dem Weg, den viele Jugendbewegte im Oktober 1913 – seinerzeit von der Burg Hanstein aus - gegangen sind.

Der Schneehagenweg führt über den Großen Habichtstein (3½ km - Schutzhütte), den Völlungssattel (5½ km), die Hässelkuppe (9 km – Schutzhütte) an Weißenbach vorbei (10 km) nach Bransrode (12½ km) und von dort aus weiter zum Viehhaus (15½ km) und schließlich zur Hausener Hute (17 km).

Der Aufstieg dauert etwa sechs Stunden. An der Hausener Hute stehen ein Gedenkstein und eine Informationstafel zum Freideutschen Jugendtag. Es gibt mehrere Einkehrmöglichkeiten. Der Rückweg kann in fünf Stunden bewältigt werden.

Hinweise/Links