Südschweden per Rad

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Karsten Göpel 2002

letzte Aktualisierung 2007

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Einstimmung

"Es stimmt schon, daß es in Bullerbü immer lustig zugeht. Bullerbü ist zwar nur ein ganz kleines Dorf mit drei Höfen, aber man kann dort herrlich spielen. Man kann Höhlen graben oder Hütten bauen, auf Schatzsuche gehen oder wie ein Landstreicher in der Hütte übernachten. Man kann angeln oder Krebse fangen, Schlittschuh laufen oder um die Wette rodeln." Astrid Lindgren

Dieses Land lädt mit seinen zauberhaften Hügeln, Wäldern, Dörfern, Seen und der Küste ein zu einer Sippenfahrt – auch für jüngere mit wenig Erfahrung!

Anreise

Seit kurzem ist Schweden auch auf direktem Wege von uns aus ohne Fähre oder Flieger erreichbar. Aber von der Brücke über den Öresund weiss ich nur, dass sie nicht für Radfahrer freigegeben ist (und sowieso zu windig wäre...).

Gute Erfahrungen habe ich auf den Strecken Travemünde – Trelleborg (7h) bzw. Rostock – Trelleborg (3,5h) gemacht, die von der TT-Linie (http://www.ttline.de) bedient werden. Es gibt preiswerte Tickets für Jugendliche und Studenten, die Fahrradmitnahme ist ohne Anmeldung unproblematisch.

Es ist ein angenehmes Reisen mit TT-Line, aber zumindest auf der Strecke Travemünde - Trelleborg sind die Abstellmöglichkeit für die Fahrräder nicht immer ideal. Die schwedische Besatzung auf der Peter Pan ist beim Einschiffen durchaus bemüht dafür zu sorgen, dass die Fahrräder so abgestellt und angeschlossen werden können, dass sie unbeschadet Schweden erreichen. Die deutsche Besatzung auf der Nils Holgersson bietet nur die normalen Fahrradständer, die schon an Land als Felgenkiller berüchtigt sind.....

Wenn man über Nacht fährt, kann man mit Iso und Schlafsack in den Ruhebereichen schlafen oder bei guten Wetter an Deck (es gibt sogar wettergeschützte Plätze an Deck...). Und für den neuen Tag kann man sich fantastisch beim Frühstücksbuffett stärken!

Wenn man mit dem Fahrrad nicht im Süden fahren will, könnte auch die Anreise über Kiel nach Göteborg sinnvoll sein. Da die Fähre grundsätzlich nur nachts fährt und eine Kabine gebucht werden muss, ist es allerdings deutlich teurer als über Trelleborg, dafür ist man schon ein deutliches Stück weiter nördlich.

Radfahren

ist in Schweden sehr unproblematisch. Es gibt wenig Strassen, die so stark befahren sind, dass man die Autos als unangenehm empfindet. (und diese Strassen haben häufig einen breiten Seitenstreifen). Da das Strassennetz jedoch nicht ganz so dicht ist, werde "kleine" Umwege gerne mal etwas länger, aber dafür wird man durch herrliche Landschaft und tolle Orte mit zwei roten Häusern und einer Kirche entschädigt.

Die meisten Strassen sind gut befestigt, nur wenn man auch ganz kleine Strassen fahren möchte, sollte das Fahrrad auch ohne Asphalt rollen können...

Südschweden ist nicht so flach wie man manchmal denkt, aber mit einer vernünftigen Über- bzw. Untersetzung am Fahrrad machen einem die Steigungen keine Schwierigkeiten.

Wasser

Kein Problem! Eigentlich kann man überall nach Trinkwasser fragen!

Zelten, Feuer & Kochen

Das "Jedermannsrecht" ist eine liberale Regelung dieser Dinge. So kann man "überall" (mit Einschränkungen) Zelten, Feuer machen, Wege nutzen, Pilze sammeln etc. Folgendes sollte man beachten:

Zelten nur für eine Nacht

Weit ausserhalb von bewohnten Gebiet o.k., sonst bitte fragen!

Feuer machen wird häufig durch lokale / temporäre Verbote eingeschränkt.

Fürs Angeln braucht man eine Genehmigung.

Zum "Recht" gehören auch "Pflichten" – nämlich Privateigentum zu achten, nichts zu zerstören und alles sicher und einwandfrei zu hinterlassen... aber das ist ja für uns selbstverständlich!

Sprache

Schwedisch ist nicht sehr schwer zu lesen und verstehen, aber im allgemeinen kommt man mit Englisch und teilw. auch Deutsch gut weiter.

Wetter

Ist im Sommer tatsächlich sommerlich! Die Monate Juni bis August kann ich uneingeschränkt empfehlen (die anderen habe ich noch nicht selbst erlebt). Das Wetter an der Westküste ist durch den Nordseeeinfluss etwas wechselhaft, an der Ostküste sehr stabil.

Die Insel "Öland" hat die meisten Sonnenstunden in Skandinavien!

Landkarten

Auf div. Touren in Skandinavien haben mir die Karten vom R+V Verlag im Maßstab 1:300.000 gute Dienste geleistet. Der Maßstab mag klein erscheinen, reicht aber fürs skandinavische Straßennetz vollkommen aus. Die Karten lassen sich bequem in Deutschland erwerben.

Literatur

Uneingeschränkt empfehlen kann ich "Südschweden per Rad" aus der Cyclos-Reihe vom Kettler Verlag. Dieses Buch enthält auf 250 Seiten allgemeine Informationen zum Land sowie über 80 wertvoll Streckenvorschläge, die sich zu beliebigen Touren kombinieren lassen. Dazu gehört jeweils eine – meiner Erfahrung nach – gute Streckenbeschreibung als Ergänzung zur Landkarte sowie nützliche Regionalinformationen.

Preisniveau/Einkauf

In Schweden sind die Lebenshaltungskosten geringfügig höher als in Deutschland. Mit dem Fahrrad ist man aber so mobil, dass man jeden Tag in einem größeren Ort mit mehreren Supermärkten einkaufen kann, die ganz vernünftige Preise bieten.

Da die Ladenöffnungszeiten liberal geregelt sind, kann man in der Regel auch sonntags gut einkaufen.

Links

Nationalparks in Schweden: http://www.internat.naturvardsverket.se

Reederei TT-Line: http://www.ttline.de

Reederei Scandlines: http://www.scandlines.de

Reederei Stenaline: http://www.stenaline.de/faehren/

Fernbusse von Swebus Express: http://www.swebusexpress.se

Landesweite Fahrplanauskunft (Zug, Bus, Schiff): http://www.tagplus.se

Literaturtipps

Südschweden per Rad, 250 Seiten, Kettler-Verlag, ISBN 978-3932546327, 13€.